Quantcast
Channel: Ahrensburg – ahrensburg24.de
Viewing all articles
Browse latest Browse all 2156

Landtagswahl 2017 bei der SPD: Tobias von Pein und Benjamin Freitag – Der Besonnene und der Rebell

$
0
0
Großhansdorf (ve). Tobias von Pein und Benjamin Freitag sitzen knapp 30 Sozialdemokraten gegenüber und stehen ihnen Rede und Antwort. Beide bewerben sich für die Landtagskandidatur im Wahlkreis Stormarn Mitte und ihre SPD muss jetzt noch entscheiden, wen sie aufstellen möchte.  Die beiden Kandidaten der Stormarner SPD für die Landtagswahl 2017: Der Landtagsabgeordnete Tobias von Pein und der Kreistagsabgeordnete Benjamin Freitag (von links).Fotos:pm/Montage:ahrensburg24.de Auf den ersten Blick sind beide gar nicht so unterschiedlich, etwa gleich alt, beide in Lütjensee aufgewachsen, zusammen haben sie dort den SPD Ortsverein aufgebaut. Beide sind Sozialdemokraten durch und durch. Tobias von Pein lebt inzwischen in Ahrensburg, Benjamin Freitag in Reinfeld. Vorstellungsrunde bei der SPD Stormarn: Tobias und Pein und Benjamin Freitag benannten ihr Politikverständnis Doch schnell werden die unterschiedlichen Charaktere deutlich. Tobias von Pein sitzt seit dieser Legislaturperiode im Landtag, ist dort inzwischen Mitglied im Wirtschaftsausschuss und Wirtschaftspolitischer Sprecher sowie Sprecher für Jugendpolitik, Berufliche Bildung, Aus- und Weiterbildung und Sprecher gegen Rechtsextremismus und für Demokratieförderung. Auf Kreisebene ist er der Stellvertretende Kreisvorsitzende der SPD Stormarn. “Es gibt noch viel zu tun”, sagt er mit Blick auf die Landesregierung, “aber wir haben auch viel geschafft.” Vorstellung der Landtagswahl-Kandidaten bei der SPD Stormarn: Der Ahrensburger Tobias von Pein. In puncto Bildungspolitik wünsche er sich eine Aufwertung der Dualen Ausbildung und der vielfältigen anderen Wege jenseits des gymnasialen Abiturs. Bei der Arbeitsmarktpolitik reiche es nicht, die Wirtschaft zu stärken – das im übrigen sollte auf Basis einer langfristigen Strategie erfolgen – sondern müsse insbesondere die Qualität der Arbeit verbessert werden und prekäre Arbeitsverhältnisse verhindert werden. Und aus seinen Erleben der Jugendarbeit im Kreis Stormarn befürworte von Pein eine weitere Unterstützung, “die Einrichtungen brauchen diese Unterstützung.” Von Pein wirkt dabei ruhig, engagiert und besonnen, allerdings auch nervös. Belastet ihn die Gegenkandidatur von Freitag? Ob und wie – das vermag er gut zu verstecken. Und stellt eines in den Vordergrund: “Ich möchte ein Parteiarbeiter sein, ein Politiker zum Ansprechen. Deswegen habe ich mein Wahlkreisbüro in die Fußgängerzone von Ahrensburg verlegt, deswegen präsentiere ich mich auf dem Rondeel. Vertrauen in die Politik ist verloren gegangen, weil wir zu technokratisch geworden sind. Wir müssen mehr mit den Menschen sprechen – auch wenn wir dabei nicht immer eine Antwort haben.” Benjamin Freitag forderte eine kritische Debatte innerhalb der SPD Benjamin Freitag zeigt sich von seiner rebellischen Seite, nennt sich selber den Rebell. “Die SPD muss Kritik vertragen, sie muss es auch aushalten, dass es zwei Kandidaten gibt”, wirft er in den Raum. Er habe auch Kritik für seine Kandidatur einstecken müssen. Bei seiner Vorstellung zeigte er sich engagiert, nicht ohne Aggression in der Sache, auch wütend. Freitag ist Kreistagsabgeordneter und Kommunalpolitiker in Reinfeld. Vorstellung der Landtagswahl-Kandidaten bei der SPD Stormarn: Der Reinfelder Benjamin Freitag. Seine Kritik richtet sich grundsätzlich an die eigene Partei: Die SPD habe ihre Werte und Utopien aufgegeben und damit die Politikverdrossenheit selber zu verantworten. Freitag: “Wir müssen uns kritisch mit uns selber beschäftigen.” Zum Beispiel, dass prekäre Beschäftigungsverhältnisse zugelassen werden, dass sozialer Wohnungsbau vernachlässigt worden ist, lastet er den Sozialdemokraten an. Aalglatte Kandidaten und Ja-Sager seien aufgestellt worden, “die sagen dann etwas, damit sie wiedergewählt werden und befinden sich als Politiker in der Abhängigkeit.” Als Sozialdemokrat wünsche er sich, dass die Partei Ziele und Utopien aufstelle, Problemen wie eine ungerechte Vermögensverteilung oder Überproduktionen gesellschaftlich debattiere oder die Einschätzung, dass die Zeiten des permanenten Wachstums vorbei seien. Kommentar zur SPD Stormarn: Über die Freude eines Dritten Für seine Vorstellung erntete Freitag sowohl Lob als auch – wiederum Kritik. So mahnten Sozialdemokraten ihm gegenüber an, jenseits der Kritik keine Lösungsansätze präsentiert zu haben und auch nicht benannt zu haben, wie er seine Politik als Mitglied des Landtages gestalten möchte. Doch wurde ihm auch bescheinigt, berechtigte Kritik an der SPD und eine berechtigte Forderung nach einer Debatte darüber gestellt zu haben. Nur eines lies Freitag offen: Ob er mit seiner Kandidatur in Stormarn Mitte inhaltlich ein Verhindern der Kandidatur von Tobias von Pein erstrebe, also die Politik von von Pein kritisiere. Gefragt nach seiner Motivation, sich diesen Wahlkreis auszusuchen, nannte der Reinfelder Stormarn Mitte als seinen Lebensmittelpunkt, er sei sozial vernetzt in Lütjensee und anderen Orten. Am kommenden Freitag steht die Wahl an, dann trifft sich sich die Stormarner SPD, um den Kandidaten für den Wahlkreis Stormarn Mitte zu wählen. Die Veranstaltung ist am Freitag, 9. September 2016, ab 19 Uhr im Peter-Rantzau-Haus in Ahrensburg. Die SPD Stormarn lud zu einer Vorstellungsrunde, bei der sich beide Bewerber für die Kandidatur zur Landtagswahl vorstellten, auf dem Podium Kandidat Tobias von Pein, Großhansdorfs SPD-Vorsitzender Reinhard Niegengerd, SPD-Kreisvorsitzende Susanne Danhier und Kandidat Benjamin Freitag (von links).

Viewing all articles
Browse latest Browse all 2156