Ahrensburg (ve). Gestern Abend bebte der Gutshof. Das dritte Gutshof-Festival war ein voller Erfolg. Zu der Benefiz-Veranstaltung zugunsten des Freundeskreises für Flüchtlinge kamen etwa 700 Musikfans und erlebten einen Konzertabend der besonderen Art.
Drittes Gutshof-Festival in Ahrensburg zugunsten des Freundeskreises für Flüchtlinge. Das Publikum zum Auftakt der Veranstaltung beim Vortrag des Schulchors in Innenhof des Gutshofes.
Konzerte gleichzeitig an mehreren Orten kennen die Ahrensburger inzwischen. Doch das Event gestern Abend zeigte einen besonderen Charme, denn der Gutshof hat ein offenes Zentrum – seinen Innenhof eben. Wunderbar geeignet als Treffpunkt zum Schnacken zwischen den Konzert, beim Wandern vom einem Konzert zum anderen. Um sich ein Bier zu holen oder eine Wurst oder Waffel zu essen. Und das alles war gestern möglich. Und zwar auf Benefiz-Ebene.
Engagement von vielen Freiwilligen und Unternehmen der Stadt
“Es ist einfach klasse, wie viele bei diesem Mal so gut mitgezogen haben”, sagt Veranstalterin Felizitas Thunecke von ft-Management. Ahrensburger Unternehmen spendeten Würstchen, Brötchen zum Sonderpreis, ein weiteres stellte seine großen Grill und Grillkohle zur Verfügung, eine Brauerei aus Schleswig-Holstein spendete ein Bierwagen und sechs Fass Bier. Serviert wurde alles von 100 Schülerinnen und Schülern sowie ihren Eltern der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule – ehrenamtlich.
Die Musiker spielten ebenfalls ehrenamtlich, die Geschäftsleute rund um den Gutshof stellten ihre Räume zur Verfügung und auch ft-Management bleibt honorarfrei, so Felizitas Thunecke. Der Erlös ergibt sich aus dem Verkauf zusammen mit den Eintrittsgelder der etwa 700 Gäste – so schätzte Thunecke die Besucherzahl am Abend. Da dürfte ein gute Summe zusammen kommen, die allerdings gestsern Abend noch nicht feststand.
Drittes Gutshof-Festival in Ahrensburg zugunsten des Freundeskreises für Flüchtlinge. Der Chor der 5. Klassen der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule sang “Unsere Stadt heißt die Flüchtlinge willkommen.”
Hilfe für die Flüchtlinge
Daniel Welbat ist einer der Akteure mit seiner Band “Wellbad”: “Für uns ist eines wichtig: Wenn man einem Menschen helfen kann, dann sollte man ihm auch helfen. Wir können den Flüchtlingen hier mit diesem Konzert helfen – und dann tun wir es auch!” Mit ihm und seiner Band waren Größen des Blues in Ahrensburg dabei, Gottfried Böttger etwa, Marc Breitfelder und Georg Schroeter. Die Paperclips oder die United Members of Funk begeisterten ihr Publikum.
Spontan-Engagement einer Band aus den USA
Daneben war Platz für den Nachwuchs. Schülerinnen und Schüler der Musik AG der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule erklärten sich sofort bereit, ebenfalls etwas zum Musikprogramm beizusteuern. Der Chor der fünften Klassen der Schule sang zur Eröffnung “Unsere Stadt heißt die Flüchtlinge willkommen”. Nachwuchsbands wie “Sounds of Exile” waren dabei. Oder “Die Fragezeichen” etwa, die heute keine Schülerband mehr sind, aber als solche angefangen haben. Und: “GravelRoad”, eine Band aus Seattle, USA. Die tourt gerade durch Norddeutschland und hörte von dem Festival. “Sie haben sich spontan angeboten, ohne Honorar zu spielen”, freut sich Felizitas Thunecke.
Zwei Lagerfeuer im Hof, Musik überall drum herum – die Stimmung auf dem Gutshof-Festival war hervorragend. “Das ist ein positives Signal der Solidarität über die Grenze der Stadt hinaus”, sagt Michael Sarach, der Bürgermeister ist Schirmherr der Veranstaltung. “Denn wir befinden uns an einer gefährlichen Schwelle, die Zahlen der Flüchtlinge steigen.” Mit dabei am Abend war auch Andreas Lang vom Freundeskreis für Flüchtlinge.
Drittes Gutshof-Festival in Ahrensburg zugunsten des Freundeskreises für Flüchtlinge. Andreas Lang vom Freundeskreis für Flüchtlinge mit Gästen. Foto:Silke Mascher
In der Fotoserie ein paar Eindrücke vom Abend – übrigens: ahrensburg24.de drängelt sich ja durchaus mal durch die Massen nach vorne, um Fotos machen zu können. Gestern war das in der Enge der Menge tatsächlich nicht überall möglich, einige Musiker konnten wir daher schlichtweg nicht fotografieren – obwohl wir es gerne getan hätten.
Fotos: Monika Veeh/Silke Mascher
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