Ahrensburg (ve). Kennen Sie Ahrensburg? Wirklich? Ok – was sind die Gottesbuden? Und wo gab es Bauernkaten? Fragen, auf die es jetzt eine Antwort gibt. Denn eine Ahrensburgerin bietet ab sofort Stadtführungen an. Und führt Sie ganz nach Wunsch auf verschlungene Wege.
Tanja Storn bietet Stadtführungen durch Ahrensburg an. Die Gottesbuden sind für sie einer der zentralen historischen Orte der Stadt.
Genau genommen ist Dr. Tanja Storn gar keine Ahrensburgerin, sondern Bargteheiderin. Zumindest inzwischen und nach elf Jahren im Rhein-Main-Gebiet. Jetzt wohnt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in der Nachbarstadt Bargteheide. Doch aufgewachsen ist sie in Ahrensburg. Historikerin ist sie und noch immer fasziniert von ihrer Heimatstadt.
Historisches Ahrensburg: Manchmal versteckt es sich auch
“In Ahrensburg zeigt sich die Geschichte Deutschlands”, sagt Tanja Storn überzeugt. Zum Beispiel ganz wertvolle, an der viele Ahrensburger täglich vorbei fahren: Die Gottesbuden. “Es gibt in Deutschland nur noch ganz wenige dieser Stiftungswohnungen, zum Beispiel die der Fugger in Augsburg. Das macht die Gottesbuden historisch unglaublich wertvoll”, sagt sie strahlend. “Es ist ein wahrer Schatz, den die Stadt dort hat.”
Doch an vielen anderen Stellen ist das nicht mehr so offensiv zu sehen: “Ahrensburg hat sich vor allem durch die Politik Heinrich Carl Schimmelmann entscheidend verändert. Ja – ich weiß”, ergänzt sie schnell, “er war ein Sklavenhändler. Aber blicken wir einfach mal auf das, was er für Ahrensburg getan hat, sehen wir auch seine visionäre Seite.”
In Ahrensburg immer Thema: Heinrich Carl Schimmelmann
Die Abschaffung der Leibeigenschaft, die Wohnungsbauten, die Anlage der barocken Stadtachse, die Umleitung der Postwege über sein Herrenhaus – alles in der Zeit von Schimmelmann. “Wer von außen kommt, kann das nicht per se erfassen – manche Ahrensburger wissen es ja auch selber kaum. Doch es ist unglaublich spannend, sich all’ dies vor Augen zu führen.”
Deswegen möchte sie jetzt Stadtführungen anbieten. Beginnend beim Schloss geht es über die Gottesbuden und die Große Straße hin zum Rondeel und zum Bahnhof. Auf alle Zeiten will Tanja Storn dabei blicken und das umfassende Bild der Stadtentwicklung zeigen.
Stadtführung durch Ahrensburg nach Terminvergabe
Die Historikerin möchte sich damit eine neue Existenz aufbauen. Sie bietet diese Führungen nach Terminvergabe zum Beispiel für Tagungsgäste, Gesellschaften oder Kindergeburtstage. Oder auch einfach für eine für eine Gruppe Interessierter. Geplant ist es auch, einen offenen, festen Termin für eine Stadtführung anzubieten.
Übrigens: Vielleicht kennt jemand noch Tanja Storn? Aufgewachsen ist sie in Ahrensburg, hat ihr Abitur am Gymnasium am Heimgarten gemacht und in Kiel an der Christian-Albrechts-Universität studiert. Und zur Finanzierung ihres Studium im Schloss Ahrensburg gejobbt – Führungen durch das Schloss hat sie angeboten. In enger Zusammenarbeit mit der damaligen Stadtarchivarin Christa Reichert. “Das war eine schöne Zeit, dieses Schloss fasziniert mich”, sagt sie heute.
Vielleicht ein Grund, warum sie nach langen Jahren in Süddeutschland nun wieder in den Norden gekommen ist, “ich hatte Heimweh”, sagt sie offen. So sehr, dass sie auch anderen Menschen bei ihren Führungen begreiflich machen möchte, wie schön ihre Heimatstadt ist.
Wer sich für die Stadtführung interessiert, erfährt mehr auf unter www.stadtfuehrung-ahrensburg.de. Kontakt zu Dr. Tanja Storn können Sie aufnehmen unter stadtfuehrung-ahrensburg@web.de oder telefonisch unter 0178 / 45 35 833.
Auch der Historische Arbeitskreis bietet übrigens Stadtführungen durch Ahrensburg. Share
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