Ahrensburg (sam). Metalfans kamen im 42 gestern richtig auf ihre Kosten. Sieben Bands, eine sogar aus der Schweiz, standen ab 15 Uhr bis spät in die Nacht zugunsten des Kinderhospizes Sternenbrücke auf der Bühne.
Fuck Cancer-Festival zugunsten des Kinderhospizes Sternenbrücke im 42, veranstaltet vom JuKi 42 und der Band Knights of Thor. Foto: © Silke Mascher / ahrensburg24.de
Musikalisch gesehen funktionierte gestern jede Nummer. Top Acts, Headliner gab es nicht, denn alle hatten nur ein Ziel: Mit möglichst vielen Euros den Kindern und Mitarbeitern der Sternenbrücke zu helfen. Die Interaktion zwischen dem Publikum und den Bands war etwas ganz Besonderes. Das Klangspektrum reichte von dem E-Bass, über die E-Gitarre bis zu Schlagzeug und Gesang, mit Dezibel zu sparen ist bei dieser Musik nicht so gewollt. Dennoch waren auch ruhige und melancholische Töne im 42 zu hören. Das musikalische Spektrum der Metalszene ist groß.
Optisch ist das Outfit der Metaler ja immer – sagen wir mal – interessant, zumindest aber provokant gestaltet. Den einen oder anderen mag es abschrecken, doch dies wie auch die vielen Dezibel gehören zu ihrer Inszenierung einfach dazu. Denn: So hart wie die Jungs rüber kommen, sind sie keineswegs. „Vorurteile begegnen uns immer wieder“, so ein Mitglied der Knights of Thor, „doch so ist das nicht. Metal ist Familie und in der hilft man sich. Deswegen sind wir heute alle hier.”
Fuck Cancer Festival im 42: Wie entstand die Idee?
Im vergangenen Jahr starb der amerikanische Mitbegründer der Band „Nights of Thor“, der „Doc“ an Krebs. „Die Idee, ein eigenes Festival zu veranstalten, kam uns kurz nach Wacken“, erklärt Björn Schreiber, Mitglied der Band und Mitorganisator des Festivals. „Das Motto war schnell gefunden, wir wollten damit an Krebs erkrankten Menschen helfen. Die Sternenbrücke kam uns dabei ganz schnell in den Sinn. Nach einer ersten Kontaktaufnahme mit der Sternenbrücke war die Sache dann fest.“
Seit Mai 2003 hilft diese Stiftung unheilbar erkrankten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis zu einem Alter von 27 Jahren, die gemeinsam mit ihren Eltern und Geschwistern oder Lebenspartnern und Kindern Aufnahme finden, einen würdevollen Weg bis zu ihrem Tod gehen zu können. Die erkrankten jungen Menschen und ihre Angehörigen werden nicht nur in der letzten Lebensphase, sondern auch auf dem oft über viele Jahre dauernden Krankheitsweg im Rahmen der Entlastungspflege von spezialisierten Fachkräften begleitet.
Folgende Bands waren auf der Bühne: „Asense of Disorder“, „Dystopia“, „SAVE YOUR LAST BREATH“, „EVER SIS“, „everblack“, “PASSFADER” und “UPTOYOU”. Organisiert wurde alles von der Band “Knights of Thor”.
Die Bands und Unterstützer des Festivals
Ab September 2015 wurden die Planungen der Band ziemlich konkret. Bei den Metaldays in Hamburg lernte die Band den Wacken-Mitbegründer Holger Hübner kennen. Der bot sofort seine Hilfe an und stellte über die Firma ICS, die hinter Wacken steht, sehr viele Merchandise-Artikel für die Verlosung zur Verfügung. „Es ist echt der Hammer, was aus der Idee geworden ist.“, so Schreiber.
Weitere Supporter wie Night Light (Hamburg), Metal Bash (Hamburg), Baltic Open Air, Nuclear Blast, Heaven Shall Burn, Debauchery, Asgaard-Brauerei, Wacken Radio, Graveworm, Gernotshagen, Bleeding, Path of Destiny, The Pagan Fire, Schandmaul, Surface, Panzer, MeisterScheisze, Unleash the Kranken, Belthegor, Jens Böttger, Andre Pietschmann, Ambrosia und Ricarda „Stickarda“ schlossen sich an.
Am Morgen danach – ein Resümee
ahrensburg24.de: Wie ist das Festival gestern gelaufen? Seid Ihr zufrieden damit?
Björn Schreiber: Heute Morgen bin ich wach geworden und musste erst mal überlegen, ob das gestern ein Traum war.
Ja, zufrieden sind wir auf jeden Fall damit. Es ist großartig gelaufen. Ich bin tatsächlich noch so ein wenig von gestern erschlagen, von dem was da war – also im positiven Sinne. Ich bin echt begeistert und man merkt jetzt die Erleichterung aber auch die Freude darauf, das Ganze zu wiederholen.
ahrensburg24.de: Also wird es ein nächstes Festival geben?
Björn Schreiber: Von unser Seite aus auf jeden Fall. Wenn das JUKI wieder mitmacht, sind wir dabei.
ahrensburg24.de: Also wieder im JUKI?
Björn Schreiber: Auf jeden Fall ist das JUKI ein sympathischer Partner, mit dem das alles richtig viel Spaß gemacht hat. Aus meiner Sicht spricht da nichts dagegen, ganz im Gegenteil, vielleicht könnten wir die Zusammenarbeit sogar noch verstärken.
ahrensburg24.de: Wie viele Besucher waren gestern beim Festival?
Björn Schreiber: Wenn man die Jukis und Bandmitglieder mitzählt, kommen wir auf circa 200 Leute.
Wer sich ein paar Videogrüße der Band „Nights of Thor“ an die Sternenbrücke und außerdem einen kurzen Festivalausschnitt ansehen möchte, kann das auf der www.facebook.com/ahrensburg24 tun. Share
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