Stormarn (ve/pm). Norbert Leinius war lange Jahre Geschäftsführer der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS). Noch ist er es auch, doch im April 2016 geht er in den Ruhestand. So ist die Bilanz der WAS zum Jahr 2015 seine letzte offizielle Einschätzung der Wirtschaftslage des Kreises. ahrensburg24.de veröffentlicht seine Stellungnahme im Wortlaut als Gastbeitrag.
So geht es der Wirtschaft Stormarns im Jahr 2015: Norbert Leinius, Geschäftsführer der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS), und Landrat Klaus Plöger (von links) ziehen Bilanz.Foto: WAS
TOP-Ansiedlungsbilanz 2015 – WAS krönt Stormarn
Ich freue mich heute besonders, so ein tolles Ergebnis für 2015 bekannt geben zu dürfen, zumal es meine letzte Pressekonferenz zu den Ansiedlungszahlen der WAS ist. Nachdem wir schon 2014 ein Rekordergebnis erzielt hatten, sind wir sehr stolz, dieses außergewöhnlich hohe Niveau dieses Jahr nicht nur halten zu können, sondern auch noch zu toppen. Damit verbinde ich auch ein Lob an mein Team!
Stormarn – attraktiv, dynamisch ist stark gefragt!
Neben verschiedenster Faktoren – auf einige komme ich später noch zu sprechen – überzeugt natürlich die geografische Ausgangslage in Stormarn. Zentral in der Metropolregion Hamburg gelegen, kommt man auf dem Weg nach Nord oder Süd einfach nicht an uns vorbei. Die Offenheit in alle Richtungen macht Stormarn zu einer der führenden Top-Regionen bundesweit und überzeugt Investoren, zu uns zu kommen.
Neu-Ansiedelung von Unternehmen in Stormarn
28 Unternehmen gaben für den Standort Stormarn das „Go“. Die WAS setzt ihren erfolgreichen Weg nahtlos fort. Tolle Unternehmen sorgen für eine starke, regionale und internationale aufgestellte Wirtschaft. Das hat Stormarn zu dem gemacht, dass es im jährlichen Ranking der Bundesländer regelmäßig eine Spitzenposition belegt – die Top Ten!
Ein Blick auf unser Ansiedlungsergebnis in diesem Jahr:
28 Ansiedlungen (neue, aber auch Erweiterungen bestehender Investitionen)
rund 31 Millionen Euro (Investitionen für reine Hochbaumaßnahmen)
rund 1.300 Arbeitsplätze, davon etwa 540 neue
Preisgünstige baureife Gewerbeflächen sowie moderate Steuersätze und die Tatsache, dass die zuständigen Behörden hier unbürokratisch und schnell entsprechende Anträge bearbeiten, sind Standortvorteile, mit denen Unternehmen ihre Ziele erreichen.
Stormarn: Da stimmen die weichen Faktoren
Darüber hinaus stimmen auch die „weichen Faktoren“: Geballte Fachkompetenz, verlässliche Beziehungen, der hohe Imagefaktor Stormarns mit seiner Nähe zur Metropole und der ausgezeichneten Wohn- und Lebensqualität. Ausgestattet mit diesen Pluspunkten zieht Stormarn seit Jahrzehnten Unternehmen aus allen Regionen an.
Die angesiedelten Betriebe oder Erweiterungen klassifizieren sich in:
Dienstleistung 11 Unternehmen
Handel 7 Unternehmen
Handwerk 7 Unternehmen
Produktion 3 Unternehmen
Um nur einige Highligts zu nennen:
Reinfeld/Stubbendorf: Stöhr Brot, Brot- u. Backwaren Vertriebszentrum
Bargteheide: Elektro Timm GmbH, Elektrofachbetrieb
Siek: Meyer Menü Beteiligungs-GmbH, Großküche
Stapelfeld-Braak: Rathmann GmbH & Co.KG, Transportunternehmen
Reinbek-Haidland: Multi-Lite Lichttechnik & Handels GmbH
Reinbek-Haidland: Peters & Bey GmbH, Produktion u. Vertrieb v. Ladungssystemen
i. d. Schifffahrt
Trittau: Ryll Messebaugesellschaft mbH international
So bewertet auch Landrat Klaus Plöger, Aufsichtsratsvorsitzender der WAS, die starke Ansiedlungsbilanz. Neben den „Highlights“ gibt es eine Reihe weiterer wichtiger Investitionen, die nicht weniger bedeutsam für den Standort Stormarn sind. Außerdem nehmen die zahlreichen Erweiterungsvorhaben ansässiger Unternehmen einen hohen Stellenwert ein.
Arbeitslosigkeit: Der niedrigste Wert seit 1997
Diese positive Entwicklung trägt noch einmal zu einem deutlichen Anstieg bei der Erwerbstätigkeit bei. Plögers Ziel war es, eine „3“ vor dem Komma der Zahl der Arbeitslosen zu schreiben. Die ist seit einigen Monaten Fakt. Nun die traumhafte „5“ hinter dem Komma, so Plöger begeistert. Dies ist der niedrigste Wert der Arbeitslosigkeit seit 1997.
Diese Stabilität erreichen wir unter anderem durch Standortsicherung – ein vorrangiges Ziel für uns als Wirtschaftsförderers. Ansässige investitionsbereite Unternehmen brauchen Raum, den wir unbedingt bereithalten sollten. Um hier am Ball zu bleiben, lautet das Gebot, bereits bestehende Gewerbegebiete zu verdichten und durch Arrondieren der Flächen optimal zu nutzen. Das schafft für unsere Unternehmen die Möglichkeit zu expandieren.
Schlagworte für Stormarns Wirtschaft: Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Energiewende
Schlagworte wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Energiewende sind mittlerweile zum festen Repertoire im Alltag geworden. Gleichzeitig gibt es nach wie vor ein enormes Potenzial für weitere Entwicklungen auf dem Sektor.
Zurzeit planen wir in Kooperation mit der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung einen länderübergreifenden, hochwertigen Gewerbepark im Bereich Rahlstedt/Stormarn. Dieses Projekt wird drei Ansätzen – ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien – unterzogen. Um den Flächenverbrauch zu reduzieren, ist vorgesehen, parkende Fahrzeuge sowie Mitarbeiterstellplätze unterirdisch auf dem eigenen Grundstück unterzubringen. Gleichzeitig soll der Kulissenraum zwischen Wandsbek, Stapelfeld und Barsbüttel aufgewertet werden. Als ein Gemeinschaftsprojekt einer neuen Kulturlandschaft soll der Landschaftsraum qualifiziert werden.
Seit Jahren geht die Stormarner Wirtschaft einen beispielhaften Weg ressourcenschonende Projekte voranzutreiben. Kürzlich eingeweiht wurde das größte BHKW im Norden in Stapelfeld, die Boltze-Gruppe hat im letzten Jahr im Neubau in Braak die größte Grundwasser-Geothermie-Anlage in Norddeutschland in Betrieb genommen, Aldi am Standort Bargteheide verbindet Ökonomie und Ökologie mit seiner größten Photovoltaik-Anlage in Schleswig-Holstein, das Solarkraftwerk von Lidl in Siek versorgt den Energiebedarf des Lagers, so könnte ich die Reihe fortsetzen.
Planung für Ahrensburg
Bei unseren Planungen zum neuen Gewerbegebiet in Ahrensburg werden wir im Zeichen der Elektromobilität in jedem Fall eine Schnellladeeinrichtung für Elektrofahrzeuge mit berücksichtigen. Mustergültig geht das in Bad Oldesloe bei der Jenny AG. Auf dem Grundstück der Firma ist zum kostenlosen Betanken von Elektroautos eine Solar-Stromspeicher-Tankstelle installiert.
Wirtschaft ist heute so komplex wie nie. Der Erfolg definiert sich nicht nur über rein ökonomisches Handeln, sondern ergibt sich aus einem dynamischen Dreiklang von sozialen, ökologischen und ökonomischen Interessen.
Ein starker Wirtschaftsstandort mit hohem Beschäftigungsstand wie Stormarn erfordert vorrangig unser aller Engagement für gute und ausreichende Arbeitskräfte. Deshalb haben wir neben den „Klassikern“ in der Wirtschaftsförderung auch unsere Power in Projekte gesteckt, die den Standort weiterhin stärken sollen. Dem Förderverein für Arbeit und Bildung in Stormarn konnten wir mit einem Sachmittelzuschuss helfen. Wir sind froh, dass somit die erfolgreiche Arbeit der Beratungsstelle Frau & Beruf in Stormarn fortgesetzt wird. Wir brauchen das Frauenpotenzial!
Auch das spielt eine große Rolle: Familienfreundlichkeit und Work-Life-Balance
Gleichfalls erfährt das von der WAS angeschobene Pilotprojekt „Beruf und Familie Stormarn GmbH“ seit Gründung im Jahr 2012 unsere Hilfe und Unterstützung – Familienfreundlichkeit schafft eben neue Perspektiven!
Für viele Regionen ist der Tourismus von entscheidender wirtschaftlicher Bedeutung. Das ist auch eine unserer Aufgaben, in dem wir das Tourismusmanagement Stormarn beim professionellen Marketing tatkräftig unterstützen. Wir wünschen uns, dass noch mehr Menschen die Schönheit Stormarns für sich entdecken.
Wir wollen mit Wirtschaft, Politik und Kommunen optimale Voraussetzungen für eine gesunde Work-Life-Balance schaffen. Leben und Arbeit können hier wunderbar symbiotisch miteinander verbunden werden – einander stärken und befruchten. Beschäftigte, die in ihrer Work-Life-Balance unterstützt werden, finden den Weg nach Stormarn!
Norbert Leinius
Geschäftsführer der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS)
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